Wahlanalyse für kommende Anlässe


Nordic Walking: Die Zukunft geht am Stock.



Ist es Ihnen auch aufgefallen?
Immer mehr Leute gehen am Stock.
Da läuft der deutsche Durchschnittswähler.

Angenommen, das Durchschnittsalter des deutschen Wählers läge bereits bei über 50 Jahren,
würde das sein Wahlverhalten beeinflussen?
Das Alter, in dem in Deutschland von der Aktivgeneration in die Versorgung durch die nächste Generation gewechselt wird, liegt bei aktuell 58 Jahren. Hat man sich an dieses Ufer gerettet, so die herrschende Rentenorthodoxie, sind die Versorgungsansprüche grundgesetzlich geschützt und Einschränkungen durch Reformen gelten nur noch für die Anderen.
Läge es da nicht nahe, den Versuch zu unternehmen, die Handlungsfähigkeit der Politik so lange zu blockieren, bis man den Sprung zum Pensionär/Rentner geschafft hat, man ist ja immerhin kurz vor dem Ziel?
Die Demoskopie gibt einem die Mittel in die Hand, sein Wahlverhalten immer so abzugleichen, dass sich die Parteien im Patt gegenüberstehen. Bedient man sich nun noch der Linken als Puffer, ist die größtmögliche Handlungsunfähigkeit garantiert und die Chance, wegen nicht vollzogener Reformen den letzten Zug in die gesicherte Altersversorgung zu schaffen, doch noch nicht abgefahren.
Wie alt ist der deutsche Durchschnittswähler nun wirklich?
Machen Sie den Versuch und fragen Sie Ihre Bekannten. Meine sind alle der Meinung es läge so um 42.
Ja, das ist genau das Durchschnittalter der Bevölkerung.
Nun wird jedoch 14,5 Millionen Deutschen Bürgern aufgrund ihres Alters die Teilhabe und politische Interessenvertretung bei Wahlen verwehrt und es sind gerade die Jüngsten um deren Zukunft es bei Wahlen geht, die man hier altersdiskriminiert.
Eltern werden in allen Lebensbereichen ihrer Kinder in die Pflicht genommen, werden haftbar gemacht und u.U. zur Sicherstellung der Versorgung bis auf den Selbstbehalt gepfändet. Aber politische Interessenvertretung für die Kinder mittels Familienwahlrecht? Eine dementsprechende parteiübergreifende Initiative von Abgeordneten ist gerade erst wieder von Bundestag und Bundesverfassungsgericht abgewürgt worden.
Ihnen dämmert nun, das Durchschnittsalter des deutschen Wählers könnte doch bereits bei über 50 Jahren liegen?
Richtig, und die durchschnittliche Lebenserwartung der Deutschen liegt bei 78,5 Jahren.
Rund 60% der Wähler sind bereits im Ruhestand und werden von der nächsten Generation vollversorgt.
Haben Sie davon in den Analysen der letzten Wahlen je etwas gehört? Nein? Ich auch nicht. Dieser einfache Sachverhalt der neben anderen zu beleuchten wäre, ist aus der öffentlichen Diskussion komplett ausgeblendet, er wird noch nicht einmal erwähnt um ihn dann empört zu verwerfen.
Auch die Zukunft eines über 50-jährigen Wählers besteht zu über zwei Dritteln aus abhängiger Versorgung und immer mehr von ihnen haben keine Enkel mehr, um deren Zukunft sie sich scheren müssten. Könnte das auch die Erklärung dafür sein, dass die Wahlbeteiligung nur hoch ist wenn es Angriffe auf die Besitzstände der zu versorgenden Generation zu vereiteln gilt und diese ins Bodenlose fällt, wenn Friedhofsruhe wie Anfang 2006 im Lande herrscht?
Das ist die Zäsur, von der gesamten Öffentlichkeit unbemerkt ist es zum Übergang von der konstruktiven Demokratie zur Gerontokratie gekommen, also einer Situation bei der die Leitlinien der Politik von einer demographisch dominierenden Gruppe zu ihren Gunsten bestimmt werden.
Dieses nicht wahrzunehmen, wie auch die Tatsache, dass die Schwäche der deutschen Binnenkonjunktur im Verschwinden der haushaltsgündenden Jahrgänge zu suchen ist, mit allen bekannten Folgen für den Arbeitsmarkt auf dem dann paradoxerweise die ungeschützten jungen Neueinsteiger ohne Chance auf Arbeit sind, ist nicht nur verantwortungslos, sondern Ausdruck einer verzerrten Realitätswahrnehmung die einer kollektiven Bewusstseinsstörung gleichkommt.
Parallelen in der deutschen Geschichte mit all ihren Kulturbrüchen sind nicht rein zufällig.


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April 2006
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