BINNENNACHFRAGE


" Föti " macht die Binnennachfrage


Matthias' Frau ist schwanger.

Matthias und seine Frau liebten es jedes Jahr nach Australien zu fliegen:
2 Qantas Tickets,
für 2000,- €.
Dort mieteten Sie sich ein Wohnmobil für 4 Wochen.
für 1500,- €
Versorgen mussten sie sich auch,
für 2000,- €
Zusammen: -5500,- €.
Jährlich. Kapitaltransfer, Steuern, gut für Australien.
Nun wird Matthias Vater. Dieses Jahr nix Australien, nächstes Jahr auch nicht, sie brauchen das Geld für etwas Anderes:
Das Haus ist nun zu klein.
Matthias beschäftigt einen Bauingenieur,
für 5000,- €
Danach Baufirmen
für 55.000,- €
Sie kaufen Kindersachen, Kindermöbel, Kinderwagen, usw.
für 1600,- €
Matthias braucht Kredit: 50.000,- €, noch in diesem Jahr, denn er gibt alles aus, noch in diesem Jahr.
61.600,- € plus die 5500,- € auf die Australien verzichten muss:
Zusammen: 67.100,- € Binnennachfrage, noch in diesem Jahr und Matthias ist noch gar nicht Vater.
Er gebiert aber bereits einen Arbeitsplatz. Seine Frau beschäftigt medizinisches Personal und deren Ausrüstung.

Quelle: Matthias ist Kollege und sitzt neben mir.

Der renommierte Soziologe Franz-Xaver Kaufmann in seinem neuen Buch " Schrumpfende Gesellschaft." (Suhrkamp-Verlag) errechnet:
"...zwischen 1972 und 2000 /.../ gelangt man zu einer Geburtenluecke von insgesamt 9,6 Mio. Geburten.
Im Jahresdurchschnitt entspricht dies einer Geburtenluecke von 28,6 %; betrachtet man dagegen nur das Jahrzehnt 1991- 2000, so betraegt die Geburtenluecke 33,8%, also ein Drittel.
Diese 9,6 Mio. nicht geborenen und nicht qualifizierten Menschen fehlen uns in den kommenden Jahren nicht nur als Arbeitskraefte, sondern auch als potentielle Muetter und Vaeter."

In Frankreich wird das Brottosozialprodukt überwiegend am heimischen Markt erwirtschaftet.
Frankreich hat durch eine konsequente Lastenverteilung zwischen Eltern und Nichteltern keine Anreize wie in Deutschland geschaffen, sich Kinder zu "ersparen".
Die Unternehmensgewinne deutscher Unternehmen werden überwiegend im Ausland erwirtschaftet, da im Inland nicht mehr genügend junges, qualifiziertes und altersgemäß preiswertes Personal zur Verfügung steht.
In Frankreich belebt jede Menge junges Volk den Markt und befriedigt seine hohen Bedürfnisse, die in der ersten Lebenshälfte anfallen, zwangsläufig im Inland. Das erzeugt Binnennachfrage, belebt das Geschäft, reguliert die Preise, schafft Arbeit und Einkommen.
In Deutschland geraten Familien mit Kindern zunehmend in die Minderheit, kinderlose Deutsche verbringen Ihr Kapital auf Reisen gern ins Ausland, z.B.Frankreich.
Die Diskrepanz zwischen binnenmarkt- und exportmarktzentrierter Wirtschaft hat Konsequenzen für den Wohlstand der Nation wie folgende Grafik verdeutlicht:
Deutschland und Frankreich liegen in Europa und haben eine gemeinsame Grenze. Die äußeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind die gleichen, die Währung ist die gleiche, von den Folgen der Globalisierung sind beide gleichermaßen betroffen.
Der Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich liegt in der Bevölkerungsstruktur.
Die sozialpolitischen Bedingungen, die diese Bevölkerungsstruktur geschaffen haben, wirken seit 50 Jahren und die Bundesregierung denkt nicht daran, die Bestrafung von Elternschaft mittels der umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme zu beenden.
Im Gegenteil.
Als überproportional durch Nichteltern repräsentiertes Gremium boykottiert sie diesbezügliche Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichtes (z.B. Trümmerfrauenurteil v. 1992)
und gibt vor, der Probleme Deutschlands durch planwirtschaftliche Steuerung der Wirtschaft über die Fiskalsysteme Herr zu werden.

Das wird sicher nicht gelingen.


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